Wenn kleine Mängel unentdeckt bleiben, kann das schwerwiegende Folgen haben. Feuchtigkeit dringt ein, die Dämmung leidet, Schimmel bildet sich – und plötzlich wird aus einer kleinen undichten Stelle ein kostspieliges Problem. Doch so weit muss es nicht kommen! In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Schäden an Flachdächern am häufigsten auftreten, warum sie entstehen und wie Sie sie frühzeitig erkennen. Ausserdem klären wir, ob und wie oft eine Kontrolle durch einen Fachmann sinnvoll ist.

Warum sind Flachdächer anfälliger für Schäden?

Anders als bei einem Steildach, wo Wasser schnell abläuft, bleibt es auf einem Flachdach länger stehen – vor allem, wenn die Entwässerung nicht optimal funktioniert. Auch die Dachabdichtung ist ständig der Witterung ausgesetzt: Im Sommer heizen sich die Materialien stark auf, im Winter kühlen sie wieder ab. Diese ständigen Temperaturschwankungen führen dazu, dass sich das Material ausdehnt und wieder zusammenzieht – und genau hier entstehen mit der Zeit Risse und Undichtigkeiten.

Doch nicht nur das Wetter spielt eine Rolle. Auch schlechte Wartung oder Verstopfungen der Abläufe können Probleme verursachen. Wer sein Flachdach lange instand halten möchte, sollte deshalb auf regelmässige Kontrollen setzen und typische Schäden frühzeitig erkennen.

Die häufigsten Schäden und ihre Ursachen

1. Pfützenbildung – wenn Wasser nicht mehr abfliesst

Eine der häufigsten Ursachen für Schäden am Flachdach ist stehendes Wasser. Idealerweise hat ein Flachdach ein minimales Gefälle, damit Regenwasser über Abläufe ablaufen kann. Doch oft verstopfen Laub und Schmutz die Abflüsse oder das Dach sackt im Laufe der Jahre leicht ab – und plötzlich entstehen Pfützen, die auch nach Tagen nicht verschwinden.

Das Problem: Das Wasser belastet die Dachhaut enorm. Bleibt es lange stehen, dringt Feuchtigkeit in kleinste Risse ein. Im Winter gefriert es und dehnt sich aus, wodurch die Abdichtung aufbricht. Mit der Zeit kann sich sogar die gesamte Tragstruktur durch die ständige Feuchte verschlechtern.

Lösung: Die beste Vorsorge ist eine regelmässige Reinigung der Dachabläufe. Falls das Dach bereits grössere Senken aufweist, kann eine Gefälledämmung helfen, das Wasser besser abzuleiten.

2. Risse und Blasen in der Dachabdichtung

Ein weiteres Problem sind Materialschäden. Bitumenbahnen, Kunststofffolien oder Flüssigabdichtungen sind dauerhaft der Sonne und Witterung ausgesetzt. Durch die starke UV-Strahlung im Sommer kann das Material mit der Zeit spröde werden und Risse bekommen.

Zusätzlich entstehen in der Abdichtung häufig Blasen. Diese entstehen, wenn sich Feuchtigkeit oder Luft unter der Dachbahn sammelt und durch die Sonneneinstrahlung ausdehnt. Das sieht nicht nur unschön aus – es schwächt auch die gesamte Abdichtung.

Lösung: Kleinere Risse können oft mit speziellen Abdichtungsmassen oder Flüssigkunststoff repariert werden. Bei großflächigen Schäden sollte eine neue Abdichtung in Erwägung gezogen werden – idealerweise mit einem Material, das UV-beständig und langlebiger ist, wie z. B. EPDM-Folie oder spezielle Bitumenbahnen mit Aluminiumbeschichtung.

3. Schäden durch Wurzeln bei begrünten Dächern

Begrünte Dächer sind umweltfreundlich, isolieren gut und verbessern das Mikroklima. Doch wenn die falschen Pflanzen gewählt werden oder die Dachabdichtung nicht wurzelfest ist, kann das zu schwerwiegenden Schäden führen. Wurzeln suchen sich ihren Weg durch kleinste Ritzen in der Abdichtung und dringen ins Dach ein – oft unbemerkt, bis Feuchtigkeit eindringt.

Lösung: Wer ein begrüntes Dach plant oder bereits besitzt, sollte sicherstellen, dass eine spezielle Wurzelschutzfolie eingebaut ist. Zusätzlich hilft eine regelmässige Kontrolle und ein gezielter Rückschnitt der Pflanzen, um Schäden zu vermeiden.

4. Verstopfte Abläufe – der unsichtbare Feind

Auch wenn das Dach intakt ist, kann ein simpler verstopfter Ablauf schnell zu Problemen führen. Blätter, Moos oder Vogelkot setzen sich in den Dachrinnen fest, sodass das Wasser nicht mehr abfliessen kann. Die Folge? Stehendes Wasser, das wiederum zu Undichtigkeiten führt.

Lösung: Dachabläufe sollten mindestens zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – gereinigt werden. Zusätzlich können Laubfanggitter installiert werden, um Verstopfungen vorzubeugen.

5. UV-Strahlung und Materialalterung

Nicht nur Wasser, sondern auch die Sonne setzt Flachdächern stark zu. UV-Strahlen können bestimmte Materialien mit der Zeit spröde machen, sodass sie an Flexibilität verlieren. Besonders ältere Bitumendächer sind davon betroffen, wenn sie nicht regelmäßig gepflegt werden.

Lösung: Eine spezielle Beschichtung mit UV-Schutzmitteln oder reflektierenden Dachfarben kann helfen, die Lebensdauer der Dachabdichtung zu verlängern. In vielen Fällen ist es jedoch wirtschaftlicher, eine neue Abdichtung mit langlebigeren Materialien anzulegen.

Regelmässige Kontrolle – der beste Schutz vor teuren Schäden

Viele Schäden an Flachdächern entstehen schleichend – oft bemerken Hausbesitzer sie erst, wenn Wasser bereits ins Gebäude eindringt. Doch das lässt sich verhindern!

Wir empfehlen, das Flachdach mindestens einmal pro Jahr von einem Fachbetrieb überprüfen zu lassen. Besonders wichtig sind diese Checks nach extremen Wetterlagen wie starken Stürmen oder langanhaltendem Frost. Zusätzlich sollten Hausbesitzer zweimal jährlich selbst einen Blick auf das Dach werfen, um Ablagerungen zu entfernen und offensichtliche Schäden frühzeitig zu erkennen.

💡 Empfohlene Wartungsintervalle:
Zweimal jährlich (Frühjahr & Herbst): Reinigung der Dachabläufe und Sichtkontrolle.
Mindestens einmal jährlich durch einen Fachmann: Professionelle Inspektion auf Undichtigkeiten, Risse oder Absenkungen.
Nach extremen Wetterereignissen: Stürme, starker Schneefall oder Hagel können Schäden verursachen – eine Kontrolle lohnt sich.


Fazit: Wer sein Flachdach im Blick behält, spart sich hohe Kosten

Ein Flachdach kann Jahrzehnte halten – aber nur, wenn es regelmässig gewartet wird. Pfützenbildung, Risse oder verstopfte Abläufe sind oft die ersten Warnsignale für grössere Probleme. Wer rechtzeitig handelt und sein Dach mindestens einmal jährlich von einem Experten prüfen lässt, kann kostspielige Sanierungen vermeiden und die Lebensdauer seines Daches erheblich verlängern.

Falls Ihr Flachdach schon länger nicht mehr geprüft wurde, könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, einen Fachmann zur Inspektion zu beauftragen – bevor kleine Schäden zu grossen Problemen werden.

Roland Schuler

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Mein Name ist Roland Schuler. Gerne berate ich Sie.